TUSCH bundesweit ist ein Zusammenschluss aller bisher gegründeten TUSCH-Modelle, die sich gemeinsamen
Grundsätzen verpflichten. Jedes Modell ist für sich - je nach regionalen Gegebenheiten - unterschiedlich
organisiert und strukturiert und agiert autonom.
Das Modell TUSCH wurde 1998 in Berlin gegründet und existiert mittlerweile auch in Hamburg, München, Frankfurt/Main,
Sachsen-Anhalt und Stuttgart.
In fester mehrjähriger Partnerschaft verbinden sich jeweils eine Bühne und eine Schule, initiieren
umfangreiche künstlerische Begegnungen und entwickeln Theaterproduktionen unterschiedlichster Couleur -
in enger Anlehnung an die künstlerische Handschrift und die thematischen Schwerpunkte des jeweiligen
Partnertheaters. Die intensive Zusammenarbeit von Kultur- mit Bildungseinrichtungen führt für beide Seiten
zu neuen Blickwinkeln, Einsichten und manchmal zu abenteuerlichen Experimenten.
Der längerfristige, verbindliche Kontakt zum Theater birgt für die Schülerinnen und Schüler die Chance, Fragen der eigenen Existenz im Bühnengeschehen zu spiegeln. Durch die ausführliche Beschäftigung mit einem Stoff, einem Stück oder einer Frage und den damit einhergehenden Umsetzungsmöglichkeiten kann eine Tiefendimension und Empathie erreicht werden, die weit über das Erleben beim einmaligen Schauen eines Stückes hinausgeht. Durch das Eingebundensein in das prozesshafte Geschehen können die Jugendlichen ein Gespür für die Entstehungsgeschichte eines Stückes bekommen, die nicht unähnlich der eigenen prozesshaften Entwicklung ihres Individuums ist.
Theater lebt von Unmittelbarkeit - Schülerinnen und Schüler und Theaterschaffende können dies in der Zusammenarbeit und im Zusammenspiel erfahren. Im konkreten Umfeld können die Kinder und Jugendlichen die je eigenen Fähigkeiten stärken, sich neu erfahren und weitere Kompetenzen entwickeln - sozial, künstlerisch, kognitiv, sinnlich. Im vielseitigen Austausch gewinnen Schüler/innen Einblicke in die unterschiedlichen Bereiche und Gewerke der Theaterarbeit: in technische, organisatorische über vermittelnde bis hin zu künstlerischen Tätigkeitsfeldern. In der Begegnung mit dem außerschulischen Lernort Theater will TUSCH einen Beitrag dazu leisten, ästhetische Bildung im Schulalltag zu verankern.
Die professionellen Bühnen begegnen jungen Menschen und damit auch ihrem jungen Publikum. Sie stehen im Kontakt mit Themen, die Jugendliche aktuell bewegen, mit ihren Ansichten, Meinungen, Interessen und Erfahrungen. Dies gibt Impulse für die laufenden wie zukünftigen Inszenierungsprozesse.